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Die Welt ist auch nicht mehr das, was sie mal war.

Früher, als Erfindungen noch eindimensional und entsprechend langweilig waren (das Rad, das Lagerfeuer, der Faustkeil), war die Menschheit noch sehr entspannt und wartete erstmal in aller Ruhe ab, wohin das Neue führen würde.

Heute, in Zeiten täglicher Entwicklungssprünge in jedem Lebensbereich, auf den irgendein Mensch sein innovationsgetriebenes Augenmerk legt, ist das Grundrauschen hysterischer Begeisterungskreischerei nicht mehr zu überhören. Freudensprünge ganzer Völker lösen Erdbeben aus (in Mexiko, nachdem Deutschland bei der WM ... lassen wir das), Teenager sind einem Frontallappen-Kurzschluss nahe, wenn eine App Pubertätspickel aus Selfies selbsttätig entfernt, Influencer posten, was das Kupferkabel hält.

Womit wir beim eigentlichen Thema sind: in Indien wurde in diesen Tagen ein unscheinbares, 30-sekündiges Filmchen über eine Selfi-Support-Technologie ins Netz gestellt, die das Zeug hat, die Menschheit auf die nächste Evolutionsstufe zu heben.

Das schwebende Mobilphone. Mit der Hilfe von zwei Propellern bleibt das Handy wie der Duft eines luxuriösen Parfüms in der Luft stehen, während der Besitzer sich vor der Handykamera in Pose stellt und in das Klicken des Auslösers lächelt.

Dies ist der Beweis:

Wieder wird die Welt bald nicht mehr dieselbe sein. For good or bad. Plötzliche Saftengpässe der Batterie werden 1000-Euro-Handys abstürzen lassen. In ländlichen Gegenden werden Greifvögel im Vorbeiflug die Riesenbrummer klauen und womöglich im heimischen Nest telefonieren lernen. Und doch: es wird sich eine wunderbare, neue Selfie-Generation entwickeln, ohne vom Parallaxen-Effekt verzerrte oder vom ausgestreckten Arm verunstaltete Motive. Danke, menschlicher Erfindungsgeist.

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