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Reggae-Star bekommt Physik-Nobelpreis.

Der französische Laserphysiker Gérard Mourou hat in der letzten Woche - zusammen mit zwei Kollegen - den Nobelpreis für Physik bekommen. Sein Forschungsgebiet: der pulsierende Laser, dessen Anwendung bei Netzhautoperationen für verbesserte Sicht sorgt. Gérard Mourou ist also ein Mann des Augenblicks. In einem solchen, klarsichtigen Moment hat er vor ein paar Jahren eine kreative Erleuchtung gehabt. Er hat ein Reggae-Video produziert. Nicht einfach zum Spaß, obwohl es durchaus Spaß macht, sondern zu Gunsten seines neuen Projekts Extreme Light Infrastructure (ELI), einem Leuchtturm-Projekt der europäischen Laserforschung. Es wäre sicher interessant, bei Zahlen und Formeln genauer hinzusehen - doch sehr viel mehr Ansehnliches bietet das Video selbst. Neben dem singenden Nobelpreisträger, der mit leicht verwirrtem Blick seinen Laser-Reggae darbietet, gibt es noch schunkelnde Studenten, die aus dem Hörsaal eine Art Gürzenich im Kölner Karneval machen. Sehenswert auch die jungen Damen, die sich im Labor vor Begeisterung teilentkleiden.

Das Video ist keineswegs kritikwürdig, schließlich handelt der Text von den Qualitäten einer scharfen Laserkanone im Kampf gegen Krebs und nukleare Umweltverschmutzung. Im Gegenteil: es ist derart mitreissend - hätte ich es ein paar Jahrzehnte früher gesehen, wäre ich vermutlich Physiker geworden. Und hätte sehr wahrscheinlich vor ein paar Jahren die Charts gestürmt mit meinem Rap-Video ‚Yo! Laser-Bitch!‘. Und wer weiss, was Stockholm gesagt hätte…

Foto: Dagmar Dobrofsky

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